Das Werte- und Entwicklungsquadrat von Friedemann Schulz von Thun
Ein Modell für Balance und Wachstum
Das Werte- und Entwicklungsquadrat von Friedemann Schulz von Thun ist ein wertvolles Modell, um deine Werte zu reflektieren. Es zeigt, wie Werte in Wechselwirkung stehen und wie du durch bewusste Auseinandersetzung inneres Gleichgewicht finden kannst. Besonders im Studium, einer Zeit voller Herausforderungen und Veränderungen, hilft dir dieses Modell, innere Konflikte zu verstehen und deinen Weg klarer zu gestalten.
Die Grundstruktur des Werte- und Entwicklungsquadrats
Das Modell beschreibt vier zentrale Aspekte, die eng miteinander verbunden sind:
- Hauptwert: Der zentrale Wert, der dir besonders wichtig ist, z. B. „Ehrlichkeit“ oder „Selbstbestimmung“.
- Gegenwert: Ein ergänzender Wert, der den Hauptwert ausbalanciert, z. B. „Toleranz“ als Gegenwert zu „Ehrlichkeit“.
- Übermaß: Wenn der Hauptwert überbetont wird, entsteht eine Verzerrung, z. B. kann übertriebene Ehrlichkeit verletzend wirken.
- Mangel: Ein Wert, der zu wenig beachtet wird, z. B. „Empathie“ bei übermäßiger Direktheit.
Dieses Zusammenspiel hilft dir zu erkennen, wie du deine Werte ins Gleichgewicht bringen kannst, um harmonischer zu leben.
Warum Balance zwischen Werten so wichtig ist
Übermaß und Mangel identifizieren und ausgleichen
Im Studium bist du mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert: Prüfungsstress, soziale Erwartungen und persönliche Ziele. Das Wertequadrat von Friedemann Schulz von Thun hilft dir, Übermaß und Mangel zu erkennen:
- Übermaß führt zu Konflikten: Z. B. kann eine extreme Fixierung auf „Leistung“ dazu führen, dass du dich gestresst und ausgebrannt fühlst.
- Mangel verursacht Unzufriedenheit: Wenn du z. B. „Selbstfürsorge“ vernachlässigst, fehlt dir langfristig die Energie für deine Ziele.
Die regelmäßige Reflexion deiner Werte stärkt dein inneres Gleichgewicht und macht dich widerstandsfähiger.
Wie unsere Werte sich gegenseitig beeinflussen
Jeder Wert hat positive als auch negative Seiten
Das Wertequadrat nach Schulz von Thun hilft dabei, Spannungen zwischen verschiedenen Werten zu erkennen und auszubalancieren. Besonders im Studium können einige Werte in Konflikt geraten, was zu Stress oder Unsicherheiten führen kann. Hier sind einige Wertepaare, die bei Studierenden besonders oft zu Spannungen führen können:
Gelassenheit vs. Zielstrebigkeit
- Gelassenheit: Es kann herausfordernd sein, in stressigen Prüfungsphasen oder bei Deadlines ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen.
- Zielstrebigkeit: Der Drang, erfolgreich zu sein und alle Aufgaben perfekt zu erledigen, kann zu Überarbeitung und Stress führen.
- Konfliktpotenzial: Die Balance zwischen der nötigen Ruhe und der Motivation, deine Ziele zu erreichen, zu finden, ist oft nicht einfach. Zu viel Zielstrebigkeit kann Gelassenheit verdrängen, während zu viel Gelassenheit das Erreichen der akademischen Ziele erschwert.
Selbstliebe vs. Eigenverantwortung
- Selbstliebe: Es ist wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich nicht zu überfordern, doch das fällt oft schwer, wenn du das Gefühl hast, ständig leisten zu müssen.
- Eigenverantwortung: Die Verantwortung für das eigene Lernen und den Studienalltag zu übernehmen, kann Druck erzeugen, besonders wenn es an Motivation oder Selbstdisziplin mangelt.
- Konfliktpotenzial: Zu viel Fokus auf Eigenverantwortung kann zu Selbstkritik und Stress führen, während zu wenig Verantwortung das Studium gefährden kann. Ein gesunder Ausgleich zwischen Fürsorge für sich selbst und der Übernahme von Verantwortung ist notwendig.
Selbstverwirklichung vs. Achtsamkeit
- Selbstverwirklichung: Der Wunsch, sich ständig weiterzuentwickeln und das eigene Potenzial auszuschöpfen, steht oft im Mittelpunkt des Studiums.
- Achtsamkeit: Gleichzeitig ist es wichtig, den Moment zu genießen und sich nicht ständig unter Druck zu setzen, um immer mehr zu erreichen.
- Konfliktpotenzial: Zu viel Fokus auf Selbstverwirklichung kann dazu führen, dass du die Achtsamkeit für die Gegenwart verlierst, während zu viel Achtsamkeit das Streben nach persönlichem Wachstum einschränken könnte. Ein Balanceakt ist nötig, um sowohl das Jetzt zu schätzen als auch Fortschritte zu machen.
Diese allgemeinen Beispiele machen es dir hoffentlich einfacher, das Wertequadrat zu verstehen und auf die eigenen Werte umzusetzen.
Wie das Wertequadrat im Studium hilft
Werte erkennen, Konflikte lösen und gesunde Grenzen setzen
Die Kunst der Ausgewogenheit liegt darin, deinen Werten die richtige Bedeutung zu geben, ohne sie zu extrem auszuleben.
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Werte erkennen
Überlege, welche Werte dir aktuell wichtig sind. Möchtest du „Freiheit“ betonen oder mehr „Verantwortung“ übernehmen? Diese Klarheit erleichtert Entscheidungen. -
Konflikte lösen
Das Studium bringt oft widersprüchliche Anforderungen mit sich. Das Wertequadrat hilft dir, diese Spannungen zu verstehen und Lösungen zu finden. -
Gesunde Grenzen setzen
Zwischen Leistung und Erholung eine Balance zu finden, ist entscheidend. Das Modell zeigt dir, wie du Grenzen erkennst und wahrest.
Fazit: Dein Studium mit Klarheit und Balance meistern
Werte im Gleichgewicht
Das Werte- und Entwicklungsquadrat von Friedemann Schulz von Thun ist ein wunderbares Tool, um Konflikte zu verstehen und deine Werte ins Gleichgewicht zu bringen. Gerade in der intensiven Studienzeit hilft es dir, bewusste Entscheidungen zu treffen, die dich stärken und wachsen lassen. Reflektiere regelmäßig, was dir wichtig ist, und finde so deinen Weg zu einem erfüllten Studium.
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