Wissen dauerhaft im Gehirn verankern - Mit allen Sinnen lernen
Wissen ist nicht nur Macht, sondern auch eine Grundlage für den Erfolg im Studium. Doch wie können Sie sicherstellen, dass das, was Sie lernen, auch langfristig im Gedächtnis bleibt? Die Antwort liegt darin, möglichst viele Ihrer Sinne in den Lernprozess einzubeziehen. Indem Sie Lerninhalte über verschiedene Wahrnehmungskanäle verarbeiten, erhöhen Sie Ihre Erinnerungsquote deutlich und fördern ein tieferes Verständnis des Stoffes.
Erinnerungsquote bei Lernen steigern: Ein Blick auf die Fakten
Wie gut wir uns an Gelerntes erinnern, hängt stark davon ab, wie wir es aufnehmen:
- 10% des Gelernten bleiben hängen, wenn wir nur lesen.
- 20%, wenn wir es hören.
- 30%, wenn wir es sehen.
- 50%, wenn wir hören und sehen.
- 70%, wenn wir hören, sehen und darüber sprechen.
- 90%, wenn wir zusätzlich eigenständig damit arbeiten.
Diese Zahlen zeigen deutlich: Je mehr Sinne Sie beim Lernen einbeziehen, desto mehr bleibt im Gedächtnis. Dieses Prinzip ist der Schlüssel, um Wissen nicht nur kurzfristig für eine Prüfung zu behalten, sondern es langfristig zu verinnerlichen.
Der Weg ins Langzeitgedächtnis führt über alle Sinne
Stellen Sie sich vor, Sie lesen ein kompliziertes Fachbuch. Der reine Text liefert Ihnen vielleicht eine grobe Vorstellung, doch bleiben viele Details unklar. Fügen Sie nun visuelle Elemente wie Diagramme oder Bilder hinzu, steigt Ihre Erinnerungsquote bereits auf 30%. Wird der Lernstoff zusätzlich durch eine Vorlesung oder ein Video erklärt, können Sie bis zu 50% des Gelernten behalten. Wenn Sie dann noch in einer Lerngruppe darüber diskutieren, was Sie gelernt haben, steigt Ihre Quote auf 70%. Und das Beste: Wenn Sie das Gelernte aktiv anwenden, indem Sie beispielsweise eine Übungsaufgabe lösen oder ein Experiment durchführen, können Sie fast 90% des Wissens verankern.
Ihren individuellen Lernstil entdecken
Doch wie können Sie herausfinden, welcher Lernstil für Sie am besten funktioniert? Hier kommt das Neurolinguistische Programmieren (NLP) ins Spiel. NLP unterscheidet zwischen vier Lerntypen, basierend auf den bevorzugten Sinneskanälen:
- Auditive Lerntypen: Lernen am besten durch Zuhören. Für sie sind Vorlesungen, Podcasts oder Diskussionen besonders effektiv.
- Visuelle Lerntypen: Profitieren von Bildern, Diagrammen und Videos. Visuelle Hilfsmittel helfen ihnen, Informationen zu strukturieren und zu behalten.
- Kinästhetische Lerntypen: Brauchen Bewegung. Sie lernen effektiv, indem sie sich bewegen, während sie lernen, oder durch praktische Aktivitäten wie Rollenspiele.
- Motorische Lerntypen: Lernen durch Handeln. Sie profitieren davon, das Gelernte direkt anzuwenden, sei es durch Experimente, praktische Übungen oder das Schreiben von Essays.
Doch Vorsicht: Die meisten Menschen sind Mischtypen. Das bedeutet, dass Sie vermutlich mehrere Lernstile kombinieren müssen, um das Beste aus Ihrem Studium herauszuholen. Die Erkenntnis, welcher Sinneskanal Ihnen am meisten zusagt, kann Ihnen dabei helfen, Ihre Lernmethoden gezielt zu optimieren.
Praktische Tipps zur Steigerung des Lernerfolgs
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Multisensorisches Lernen: Kombinieren Sie verschiedene Lernmethoden, um alle Sinne anzusprechen. Zum Beispiel könnten Sie ein Thema erst lesen, dann darüber ein Video ansehen, anschließend eine Diskussion darüber führen und zuletzt eine praktische Anwendung davon ausprobieren.
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Lerngruppen nutzen: Der Austausch mit anderen ist nicht nur motivierend, sondern fördert auch das tiefere Verständnis des Lernstoffs. Nutzen Sie Online-Plattformen oder organisieren Sie regelmäßige Treffen mit Kommilitonen.
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Aktive Wiederholung: Wiederholen Sie den Stoff regelmäßig und aktiv. Nutzen Sie Karteikarten, Mindmaps oder Apps, die Sie zum Wiederholen anregen.
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Pausen einlegen: Ihr Gehirn braucht Zeit, um Informationen zu verarbeiten. Kurze Pausen zwischen den Lerneinheiten helfen dabei, das Gelernte zu festigen und die Konzentration aufrechtzuerhalten.
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Kreatives Lernen: Verwenden Sie ungewöhnliche Methoden, um den Lernstoff spannend zu machen. Visualisieren Sie Konzepte mit Zeichnungen, spielen Sie Lerninhalte in Form von Rollenspielen nach oder erklären Sie das Gelernte einer anderen Person – das "Lernen durch Lehren"-Prinzip.
Fazit: Lernen mit allen Sinnen – Der Schlüssel zu nachhaltigem Wissenserwerb
Lernen ist ein individueller Prozess, der bei jedem Menschen anders verläuft. Indem Sie Ihre persönlichen Präferenzen erkennen und verschiedene Sinne in den Lernprozess einbeziehen, können Sie nicht nur Ihre Erinnerungsquote verbessern, sondern auch Ihre Begeisterung für den Stoff steigern. Experimentieren Sie mit verschiedenen Methoden, um herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert, und scheuen Sie sich nicht, neue Wege zu gehen.
Eine professionelle Lernberatung kann Ihnen helfen, Ihre Stärken weiter auszubauen und maßgeschneiderte Strategien für Ihren Studienerfolg zu entwickeln. Lernen Sie mit allen Sinnen – und verankern Sie Wissen dauerhaft im Gedächtnis!
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